Sonntag, 12. Dezember 2010

Hilfe für Chenille-Pullover gesucht...

...und noch ein paar private Worte.
Wie Ihr sicher schon gemerkt habt, blogge ich nicht so regelmäßig. Im November habe ich es gerade einmal zum Bloggen an den PC geschafft und dann gleich mehrere Beiträge geschrieben, und so ähnlich verhält es sich im Dezember, wo ich noch einiges an Dokumentation meiner November-Projekte "abzuarbeiten" hatte. Nun gibt's hier ziemlich viel zu lesen, aber die nächsten Tage wird nichts neues dazukommen, Ihr könnt Euch also Zeit lassen beim Lesen ;-) Zum einen werde ich die nächsten Tage nicht zu Hause sein (ich habe ja schon erwähnt, dass ich zwischen zwei Orten pendele) und daher wird keine Gelegenheit sein, weder zum Mitlesen noch zum Selberschreiben. Und für das nächste Wochenende habe ich mir beim Bauern in der Nachbarschaft eine Gans bestellt. Na, das wird noch ein Küchenabenteuer!
Zum anderen habe ich einige Projekte in Arbeit, die etwas langwieriger sind. Mit der Dokumentation der fertigen Stücke bin ich erstmal wieder auf dem aktuellen Stand, jetzt muss erstmal wieder was fertig werden. Und das geht diesmal nicht so schnell! Einige UFOs sind nämlich riesig, wie 7,5 m breite Gardinen für unser Wohnzimmer und Samtvorhänge zur Temperaturisolation für das Treppenhaus.
Und für andere Projekte will ich mir einfach mehr Zeit nehmen. Bei meinen mittelalterlichen Projekten hat es mich nie gekümmert, wie lange ein Stück braucht, bis es fertig ist, wie Ihr ja am Beispiel meines 1000-Stunden-Mantels erahnen könnt :-) oder das Kleid aus dem Schleierpost, an dem ich schon drei Winter gearbeitet habe und das noch nicht fertig ist... Bei den modernen Projekten, die mich in den letzten zweieinhalb Monaten beschäftigt hatten, konnte es mir aber gar nicht schnell genug gehen. Das hat viele Ursachen. Ich habe Häkeln gelernt und mir damit eine neue Technik angeeignet, mit der man Kleidungsstücke noch schneller fertigen kann als mit der mittelalterlichen Technik des Nadelbindens. Und ich habe mich an die Nähmschine getraut, die vieles schneller macht. Dazu habe ich diesen neuen Schritt in die modernen Handarbeiten längere Zeit geplant und im Kopf vorbereitet. Das war erstmal eine Explosion von Ideen, die mussten einfach raus als es endlich losgehen konnte :-) Skizzen zu geplanten Nähprojekten füllen mehrere Seiten im Notizblock.
Vor kurzem kaufte ich mir eine Ausgabe der Zeitschrift "verFilzt Und zugeNäht" was an und für sich recht erstaunlich ist, weil ich nicht gerade ein großer Filzer bin. Ich hatte die Zeitschrift früher schon öfter in der Hand, irgendwie interessant, aber dann doch wieder nicht interessant genug. Das Design vieler Filzarbeiten entspricht nicht immer so unbedingt meinem Geschmack. Und doch, ich bekam einst von einer Freundin einen speziellen Zebraschal! Streifen von schwarzer Wolle auf weiße Seide gefilzt. Der ist so wunderbar!
Jedenfalls habe ich diesmal bei der Zeitung zugegriffen, weil in dieser Ausgabe Themen wie "Nachhaltigkeit" und "Recycling" eine große Rolle spielen, die mich bekannterweise sehr interessieren :-) Und tatsächlich hat die Lektüre dieser Zeitung den Ideen in meinem Kopf einiges hinzugefügt, wie ich Filz als Methode zum Kleiderrecycling einsetzen kann.
Mit besonderer Freude habe ich jedoch den Artikel "Die Wiederentdeckung der Langsamkeit" von Sara Lechner gelesen. Und er hat mir sehr geholfen, die innere Ruhe, die ich beim Arbeiten an mittelalterlichen Stücken habe, auch für meine modernen Arbeiten zu finden. Sie schreibt darüber, wie die meisten Menschen heute Kleidung "konsumieren" und wieviel mehr uns der Prozess des Selbermachens eines Kleidungsstückes geben kann, eben schon der Prozess selbst und nicht nur das Tragen. "Slow Cloth" nennt sie das.
Und so habe ich mich endlich mal wieder ans Spinnrad gesetzt. Für meinen Mann möchte ich einen schwarzen Schal fertigen. Es wird kein aufwändiges Stück, er wird gehäkelt ohne großes Muster, nur in Stäbchen. Mein Mann liebt seine Alltagskleidung schlicht und schnörkellos. Aber die Wolle dafür, die mache ich genau so, wie sie für dieses Stück sein muss und arbeite mit Ruhe und Sorgfalt daran.
Für mich selbst habe ich einen Kammzug Bluefaced Leicester in Tannengrün erstanden. Ich möchte mir daraus einen Rock fertigen. Aber wie der genau aussehen soll, das weiß ich noch nicht. Ich spinne das Garn dafür ziemlich fein und auf meinem kleinsten Rad. Nach mehreren Stunden habe ich nun einen gezwirnten Strang zusammen, der gerade mal 30 g wiegt, von der Gesamtportion 230 g. Es wird also noch lange dauern, bis der Rock fertig ist. Na und? Es ist ja nicht so, dass ich ihn dringend morgen haben müsste. Mein Kleiderschrank ist ja prinzipiell voll genug. Ich weiß noch nicht genau mit welcher Technik und in welchem Design ich den Rock fertigen möchte. Beim Spinnen gehen mir viele Ideen durch den Kopf, werden wieder verworfen oder weiter entwickelt. Verschiedene Reststoffe kommen als Futter in Frage, verschiedene Techniken sind möglich, Kombination mit anderen Garnen, verschiedene Verschlussmöglichkeiten. Sicher ist, dass er ungefähr knielang werden soll, denn das steht mir am besten. Aber ob weit oder relativ eng, nicht mal das ist bisher sicher. Also auf den Rock müsst Ihr auf jeden Fall noch eine Weile warten und das macht überhaupt nichts. Ich lasse mir Zeit und dafür wird er hinterher für mich perfekt sein :-) Vielleicht berichte ich zwischendurch schon mal von den Fortschritten.

So, nun habe ich hier viele Gedanken in Worte gefasst. Ich habe in meiner kurzen Zeit in der Welt der Blogger gelernt, dass es hier viele Menschen mit einem schier unendlichen Vorrat an guten Ideen gibt :-) Nun verlasse ich Euch für die nächsten Tage mit einer Frage und bin gespannt, ob mir jemand helfen kann: Ich habe vor Jahren einen pinken Chenille-Pullover (100 % Polyester) erstanden. Er gefällt mir, ist schön kuschelig und passt mir. Anders als die anderen alten Sachen, die ich hier vorstelle, ist er aber nicht infolge jahrelanger intensiver Benutzung vom akuten Verfall bedroht, sondern er liegt die meiste Zeit ungenutzt im Schrank. Weil er aber doch so schön ist, wurde ihm der Weg in die Altkleidertonne bisher immer noch erspart. Was ist los mit dem Pulli? Er fusselt! Was immer ich am selben Tag trage - Hose, Unterwäsche, Jacke - alles ist hinterher voller pinkfarbener Fusseln, obwohl er schon ein paar Mal gewaschen wurde, hört das nicht auf.
Hat jemand Ideen, wie ich den Pulli retten oder etwas anderes daraus machen kann, wo das Fusseln nicht stört? Ich weiß wirklich nicht was, den auch bei einer Umhängetasche kann ich es nicht gebrauchen, wenn sie die Kleidung vollfusselt und dazu scheint er auch nicht stabil genug. Auch ein Sofakissen, das das Sofa mit pinken Fusseln überzieht, ist nicht der Renner.
Ich werfe so ungern unversehrten Stoff weg und würde mich daher riesig freuen, wenn jemand eine Lösung wüsste!



Damit wünsche ich Euch allen eine wunderschöne Adventszeit! Für viele steckt sie ja voller Überraschungen, Wichtelpaketen und Plätzchenduft! Möget Ihr alle diese Zeit genießen!
Euer Zebra

2 Kommentare:

  1. Leider kann man Chenille nicht einmal mit dem Embellisher verarbeiten... vielleicht fällt mir noch was ein...
    danke für Dein Kommentar!

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  2. Wo stört denn das Fusseln überhaupt nicht????? Im Rucksack als Sitzkissen vielleicht auf einer Wanderung?

    Danke für deinen Kommentar bei mir. Der Jupe ist wirklich ganz toll.
    Eine schöne und friedliche Weihnachtszeit wünasche ich dir

    Brigitte

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