Samstag, 11. Dezember 2010

80er Shirt mit 70er Applikation

Ich hab's getan! Ich hab meine ersten Schritte an der Nähmaschine gemacht! Allerdings nicht an meiner... Als ich kürzlich zum Arbeiten in der alten Heimat war, habe ich meine Mutter gebeten, mir erstmal die Bedienung der Nähmaschine an sich an ihrem Exemplar beizubringen. Gesagt getan!
Für mein erstes Stück habe ich mir was überlegt, was mir nähtechnisch sehr simpel erschien. Aus Sicht des Handnähers war es das auch, aber ich habe gleich wichtige Unterschiede zum Nähen mit der Maschine gelernt...
Grundlage bildete ein altes, schwarzes T-Shirt meines Mannes. In Form und Farbe eigentlich ganz in Ordnung, aber mit Loch und daher aussortiert. Mein Mann ist nun nicht eben jemand, der farbige Applikationen tragen würde :-)
Die Grundlage für den Schnitt bildete ein Shirt aus den 80ern mit angeschnittenen kurzen Ärmeln, das mir eigentlich ganz gut passt. Ich habe das neue beim Zuschneiden noch etwas enger in der Taille, dafür etwas länger gemacht.
Also aus Vorder- und Rückenteil des alten Shirt, jeweils Vorder- und Rückenteil des neuen Shirts mit angeschnittenen Ärmeln ausgeschnitten. Auf das Stück mit Loch konnte ich leider nicht verzichten, aber ich habe es so platziert, dass es dort später unter einer Applikation verschwinden könnte.
Zu Nähen gab es also bloß zwei kurze Schulternähte, zwei Seitennähte und die Säume. Nix kompliziertes mit Ärmeleinsetzen oder so.
Wie ich feststellen musste, ist es aber bei Kunstlicht am Abend gar nicht so ohne mit schwarzem Garn auf schwarzem Grund zu nähen. Dehnbarer Jerseystoff ist eine echte Herausforderung und geschwungene Nähte ebenfalls. Aber einfach kann ja jeder!
Den Hals- und die Ärmelausschnitte habe ich mir dann aber doch noch zum Handnähen aufgehoben, das war mir erstmal noch zu komplex. Trotzdem war ich furchtbar stolz, dass ich nun mit Gerad- und Zickzackstichen nähen konnte und das Shirt sogar tragbar aussah.
Aber da war ja noch das Loch... Erstmal mangelte es mir an Ideen, was ich darauf applizieren sollte. Eine Blume kam mir in den Sinn. Ich durchwühlte die Restekiste meiner Mutter und wurde fündig! Ein farbenfroher Baumwolldruck, Reste eines Schürzenstoffes aus den 70ern! Kernstück des unglaublich farbintensiven Musters waren Rauten, die mir die Form der Applikation von sich aus vorgaben: Aus den Resten konnte ich noch 4 Rauten retten und wieder zu einer neuen Raurte zusammenfügen. Das habe ich aber lieber von Hand mit ganz kleinen Festonstichen gemacht.
Das Ergebnis: Ein echter Hingucker, ein Designer-Einzelstück im 80er-Jahre Stil mit Applikation aus den 70ern und das ganze Mal wieder kostenlos. Was will Frau mehr?


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