Samstag, 11. Dezember 2010

Stofftaschen im neuen Kleid

Die Stofftasche ist aus meinem Alltag nicht mehr wegzudenken. Ich habe seit Jahren jeden Tag mehrere im Einsatz. Zum Einkaufen natürlich. Aber ich pendele ja auch jede Woche zwischen Wohn- und Arbeitsort hin und her mit dem Zug. Da habe ich immer alles mögliche dabei: Essen, Handarbeiten, Kleidung, manchmal Bücher, Kamera und anderes. Jeweils nach "Sorten" in Stofftaschen verpackt, habe ich die Sachen in der großen Tasche gut voneinander getrennt und auch noch leicht gepolstert. Und wenn es in der Tasche mal zu voll wird, kann ich einen Beutel auch noch separat nehmen. Für Handarbeiten hat sich die Tasche sowieso bestens bewährt! An der Ansatzstelle der Henkel, wo der Stoff mehrfach liegt, kann man prima seine Nadeln aufbewahren. :-) Einige Taschen dienen auch noch als Aufbewahreungsorte für Wolle und anderes.
Seit die Stofftasche eingeführt wurde, haben wir eine große Sammlung zusammengetragen. Am Anfang gezielt gekauft. Später sind ab und zu welche dazu gekommen, wenn man spontan einkaufen war, ohne eine Einkaufstasche dabei zu haben. Auf Tagungen etc. bekommt man manchmal welche für die Unterlagen, als Werbegeschenke in der Apotheke oder auch, wenn man Mitbringsel von Leuten bekommt. Die Sammlung ist daher inzwischen umfangreich, bunt und gemischt. Einige habe ich für Experimente mit Pflanzenfasern genommen, wenn ich wissen wollte, wie die Farbe auf Pflanzenfasern rauskommt. Eine besonders schön bestickte mit einer Möwe drauf (Möwen mochte ich schon immer furchtbar gerne!) habe ich mal auf einem Markt erstanden. Die meisten anderen tragen aber doch irgendwelche Firmenlogos.
Ich habe kürzlich gehört, dass wer in der arabischen Welt etwas auf sich hält, nie die Initialien eines anderen auf seinen Sachen tragen würde. Ich weiß nicht, ob das stimmt, es erscheint mir aber sehr logisch. Gemünzt war das ganze auf natürlich auf Designer-Klamotten. Aber ich habe mir überlegt, ob ich wirklich weiterhin für Supermärkte und anderes Werbung laufen möchte?
Das Ergebnis war ein klares nein! Ich habe also unsere Stofftaschensammlung sortiert und gewaschen. Dabei habe ich festgestellt, dass bei vielen Taschen die Nähte aufgeplatzt waren, viele andere waren schlecht verarbeitet und dröselten sich an den inneren Kanten auf. Das ist insbesondere lästig, wenn man Handarbeiten drin einwickelt und sich die Fäden dann vermischen. Bei einigen Taschen war sogar vom häufigen Gebrauch der Stoff schon porös geworden und fing an zu reißen.
Hier sah ich eine neue Möglichkeit meine Kenntnisse an der Nähmaschine zu vertiefen! Und diesmal nicht in schwarz und nicht mit Jerseystoff :-)
Die Taschen, deren Aufdrucke ich gerne weiterbenutzen möchte, habe ich nur geflickt und versäubert, aber einen ganzen Stapel habe ich aussortiert, wo ich zusätzlich noch Applikationen aufgebracht habe. Hier ging es mir nun nicht darum, die schönste Tasche im Land zu haben. Ich weiß, man kann mit Farbe, mit Stickereien und schöneren Applikationen echt tolle Taschen machen! Was ich wollte, waren robuste Alltagsgegenstände, bei denen ich nicht befürchten muss, dass sie beim nächsten Einkauf reißen, die eine heiße Wäsche vertragen und auf denen nicht mehr das Label irgendeines Konsumtempels aufgedruckt ist.
Alte Geschirrtücher und 2 Aufdrucke von alten T-Shirt spendeten den Stoff für die Applikationen.
Ich hab alles eingepackt, die Applikationen auf der Zugfahrt gereiht und beim nächstne Besuch bei meinen Eltern stundenlang die Nähmaschine belagert. Nun bin ich mit Zick- und Geradstichen, verschiedenen Stichlängen, reißenden Fäden, Umspulen von Garn usw. bestens vertraut. Mal sehen, wann ich es jetzt wage den Deckel meiner Nähmaschine zu lüften?
Nebenbei, der Vollständigkeit halber, auch das Ergebnis der Applikationen. Zumindest die Dänemark-Taschen mit den T-Shirt-Aufdrucken finde ich auch richtig hübsch.

1 Kommentar:

  1. Hallo Zebra,

    die Idee, mehrere Stofftaschen in einer großen Tasche zwecks Materialtrennung hört sich genial an!

    Ja, die Werbung auf den Taschen habe ich auch schon unter verschiedenen anderen Stoffen oder Applikationen versteckt - möchte genauso wenig wie Du damit herumlaufen ...
    Den arabischen Gedanken diesbezüglich werd' ich mir merken - super!

    Wenn Du jetzt Deine neuen Nähmaschinenkenntnisse ausprobieren möchtest, kannst Du ja jede Menge eigene Taschen aus Stoffresten nähen - auf

    http://www.morsbags.com/

    gibt's ein gratis "Schnittmuster" und weitere Idéen!

    AntwortenLöschen