Sonntag, 27. Februar 2011

Tipps: Eichen aus Venedig und Cradle to Cradle

Wenn ich Zeit habe, lese ich gerne die Architekturzeitschirften meines Mannes mit. Da neben Neubaten sehr oft Umbauten und Weiterentwicklungen alter Bausubstanz im Fokus stehen, hat mir das viel gebracht einen Zugang zu moderner Architektur zu bekommen und auch zuverstehen, dass alte Wohngebäude nur erhalten werden können, wenn man sie weiterentwickelt und anpasst. Schließlich will heute keiner mehr mit dem Ausstattungsstandard von 1789 leben... Und in der Regel lassen sich solche Gebäude nach dem Umbau weitaus energieeffizienter Beheizen etc. als vorher.
Aber das nur am Rande. Neben den Gebäuden selbst geht es aber oft auch um die Ausgestaltung der Innenräume, auch Möbel spielen häufig eine Rolle und da wird es richtig interessant. Ich möchte gerne zwei Links hier posten. Beim ersten geht es um Recycling und zwar von Eichenstämmen aus der Fahrrinne von Venedig. Diese müssen alle 5-10 Jahre ausgetauscht werden und wurden bis dato anschließend verheizt. Dieses Mal jedoch haben 29 Designer aus dem alten Holz Möbel gebaut, die man derzeit in Köln bestaunen kann - oder auf der Fotostrecke hier.
Beim zweiten Link geht es um mehr, nicht um Re- sondern um Cycling! Es wird die These aufgestellt, dass das "Möglichst-wenig-schädlich-sein", was hierzu Lande oft versucht wird (weniger Strom, weniger Benzin, weniger Giftstoffe...) die Grundprobleme nicht löst sondern nur etwas in die Zukunft verschieben kann. Außerdem würde es dazu führen, dass der Mensch sich selbst als "Schädling" auf der Erde empfinde und das sei der Anfang vom Untergang unserer Kultur. Deshalb wird versucht die Grundprinzipien von Ökosystem-Kreisläufen in die Produktion zu übertragen und die Industrie zu verändern. Das Konzept heißt "cradle to cradle" (von der Wiege zur Wiege) und wird dem heute üblichen Weg "cradle to grave" (von der Wiege ins Grab) gegenüber gestellt. Dinge sollen nach der Nutzung entweder wieder Rohstoffe für anderes (also komplett recyclingfähig) sein oder vollständig biologisch abbaubar. Bis 16. März werden in Berlin cradle-to-cradle-Projekte ausgestellt, von leimfreien Holzhäusern bis zu kompostierbaren T-Shirts. Mehr Infos zum Konzept gibt es hier, zur Ausstellung hier.
Ich wünsche allen, die auf diesem Wege bereits arbeiten und forschen den größtmöglichen Erfolg! Ich hoffe das Konzept setzt sich durch und kann wirklich die Industrie erreichen!

1 Kommentar:

  1. Von den T-Shirts habe ich schon gehört!
    Sehr interessant finde ich die Sache mit den Eichen aus Venedig!Die Möbel gefallen mir teilweise sehr gut!Danke für den Link!
    Lieben Gruß und eine schöne Woche,Ulla

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