Freitag, 16. Dezember 2011

Wohnzimmer-Gestaltung 1 - Wandschmuck mit Recycling-Brett

Nicht nur das Schlafzimmer, auch das Wohnzimmer hat in den letzten Monaten große Fortschritte gemacht. Wir haben es gestrichen, die Bücherregale erweitert, endlich alle Bücher und Zeitschriften ordentlich sortiert und eingeräumt, die fehlenden Teile für die Stereo-Analge organisiert und selbige angeschlossen.
Außerdem wurden so ziemlich alle Möbel umgestellt, ein Sessel und ein mittelalterlicher Stuhl herausgenommen, bis die optimale Lösung gefunden war. Über dem großen Sofa, das Platz für meinen Mann, Hund und mich bietet, haben wir Fotos aufgehängt. In unterschiedlichen Größen wild durcheinander. Es sind alles Tierbilder, die meisten von mir, einige von Freunden gemacht.
Daneben war noch etwas Platz an der Wand und da sollte noch "was schönes" hin. Ich habe lange über einen textilen Wandbehang nachgedacht, aber mir ist keine Lösung eingefallen, für die ich mich wirklich begeistern konnte. Beim Aufräumen bin ich statt dessen auf ein Kästchen mit Aqaurellstiften gestoßen. Ich kann mich nicht erinnern, wann und warum ich diese Stifte bekommen habe und offenbar hatte ich sie auch noch nie benutzt. Vom Aquarellieren habe ich gar keine Ahnung, aber ich dachte mir, das könnte es werden!
Ich habe Briefkarten mit Leinenprägung im Format A6. Auf die malte ich 8 verschiedene Tiere in farbenfroher naiver Malerei. Die Stifte sahen wie Buntstifte aus, also benutzte ich sie erstmal auch so. Die Leinenprägung verhinderte, dass man klare Flächen Malen konnte, aber beim anschließenden Aquarellieren wurden die Flächen schön und ich bin mit den Bildern sehr zufrieden. Ohnehin bin ich begeistert, wie gut sich die Farben verarbeiten lassen. Man kann sie mit Wasser quasi auf dem Untergrund verschieben, sie trocknen aber auch unglaublich schnell an. Es gibt tolle Effekte, aber man muss sich manchmal ganz schön beeilen. Ich habe mit den hellen Farben angefangen und Fläche für Flächen nacheinander bearbeitet. Hier sehr Ihr mal die Giraffe vorher und nachher, auch wenn die Fotos den riesigen Unterschied leider gar nicht so deutlich rausbringen.



Aber mit den kleinen Bildern war es noch nicht getan. Um sie schön zur Geltung zu bringen, wollte ich sie gemeinsam auf einem großen Brett platzieren. Es fand sich noch eine uralte Pressspanplatte. Sie hatte Schrammen und Löcher und auf der aufgeklebten Holz-Foto-Tapete hatten unsachgemäß benutzte Kerzen ihre Spuren hinterlassen. Nur eine der vier Seiten war mit Umleimer beklebt. Mit ein bisschen Schmirgelpapier waren die schlimmsten Macken schnell geglättet. Dann habe ich Zeitungspapier in Stücke gerissen und kreuz und quer mit Tapetenkleister auf das Brett geklebt, dabei insbesondere auch die Kanten umklebt.


Nach dem Trocknen ergab sich eine schön strukturierte Oberfläche mit samtigem Griff. Die habe ich nun mit einer dicken Schicht Acrylfarbe in dunklem Rot eingepinselt. Die Oberflächenstruktur wirkt nur ein bisschen wie Leder. Ich spiele ja gerne mit Oberflächenstrukturen und die Risskanten vom Zeitungspapier kommen durch die Farbschicht durch. Sie greifen die Struktur der Wandoderfläche unseres Wohnzimmers auf, die mit Strukturputz gestaltet ist. Leider lassen sich auch die Strukturen fast gar nicht mit der Kamera einfangen.
In dieser Form könnte das Brett auch wieder als Regalbrett dienen. Ich habe aber statt dessen mit Tapetenkleister die Aquarellbilder darauf geleimt. Durch den dunklen Hintergrund werden sie so richtig zum Leuchten gebracht. Danach musste nur noch ein Aufhänger angeschraubt und ein Nagel in die Wand geschlagen werden und schon haben wir ein kostenloses Kunstwerk, das uns mit seiner fröhlichen Wirkung hier sehr erfreut.

Die Methode ein Brett mit Papier zu beziehen, um Struktur zu schaffen, und dann ein Bild darauf zu kleben, eignet sich übrigens auch für einzelne Bilder oder Fotos und ist somit noch eine Chance auf ein günstiges, aber wirkungsvolles Last-minute-Weihnachtsgeschenk!

1 Kommentar:

  1. Liebes Zebra, es gefällt mir so gut, wie Du Deine Ideen einfach in die Praxis umsetzt - und es wird auch schön, und sehr persönlich!

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