Samstag, 17. Dezember 2011

Schlafzimmer-Gestaltung 5 - Bett-Überbau

Vor Jahren habe ich in einem uralten Fachwerkhaus gewohnt. Der Zuschnitt der Zimmer und die niedrige Deckenhöhe (zusätzlich mit Balken) machten die Benutzung normaler Möbel fast unmöglich. Damals hat mein Vater mir aus herkömmlichen Leimholzbrettern vom Baumarkt einer Hand voll Holzdübel und ein paar Schrauben einen Überbau über das Bett gebaut, den wir bis heute benutzen. Ursprünglich musste er Klamotten aufnehmen,  heute beherbergt er Bücher, einen großen Teil meiner Zebrasammlung, den Radiowecker usw. Wer Platzprobleme hat und wenig Geld, dem kann ich einen solchen Überbau nur wärmstens empfehlen! Die Konstruktion ist einfach, man braucht nur jeweils 2 Bretter, die im 90 °-Winkel die Seiten bilden, die gewünschte Anzahl Böden und eine etwas breitere Deckelplatte. Wegen der Breite haben wir zusätzlich Dreiecke aus Holzresten geschnitten, die wir als Stützen an der Rückwand der Seitenteile angebracht haben.
Der Überbau war bisher aus rohen, unbehandelten Holz und über die Jahre etwas unansehnlich geworden - teilweise nachgedunkelt, teilweise nicht und Macken und Schrammen von diversen Umzügen hatte er auch aufzuweisen. Die rohe Holzoberfläche ließ sich nicht gut staubwischen. Und zu guter Letzt passte er auch farblich einfach nicht ins neue Schlafzimmer-Konzept.
Da es aber keinen Grund gab, das praktische Möbelstück zu entsorgen, habe ich ihn farblich angepasst. Zunächst mal kamen Schwarz und Grün zum Einsatz. Nach der Grundierung der Außenteile habe ich aber gemerkt, dass die Farbe nicht für den nächsten Anstrich reichen würde. Nachkaufen wollte ich aber vermeiden. Also habe ich mich für eine andere Lösung entschieden, die ich ohnehin schon längst einmal ausprobieren wollte: Blätterdruck mit Goldfarbe.
Schließlich war es gerade Herbst und überall lagen Blätter in den schönsten Formen herum. Ich habe dann viele Stunden (mal wieder bis spät in die Nacht) auf der Terrasse verbracht und kreuz und quer Blätter aufgedruckt, bis ich mit der Gestaltung der Seitenteile zufrieden war. Die Blätterdeko passt meiner Meinung nach gut zu den floralen Elementen auf der gestickten Decke und der Efeuranke auf dem Bilderrahmen (zeige ich Euch noch). Zum Einsatz gekommen sind Ahorn, Eiche, Hartriegel, Efeu, Birke, Vogelkirsche und noch einige andere. Mein Liebling wurde im Laufe der Arbeit eindeutig Eibisch. Von ihm habe ich frische Blätter (also keine abgeworfenen) verwendet. Wer Eibisch kennt, weiß vielleicht um die pelzige Blattoberfläche. Sie funktioniert wie ein Schwamm. Man braucht zwar etwas länger beim Einpinseln, dafür kann man dann mindestens drei Drucke damit machen, die alle schön werden.
So sahen die Seitenteile schließlich aus:

Und so der ganze Überbau, nachdem ich ihn wieder aufgebaut hatte. Ich finde die Farbsgestaltung hat was sehr edles und wirkt ein bisschen asiatisch. Auf jeden Fall sieht das Möbel für meinen Geschmack nicht so aus, als ob es mit billigen Materialien aus dem Baumarkt hergestellt worden sei!

1 Kommentar:

  1. Ja, das schaut wirklich edel und stilvoll aus! Alle Achtung für Deine guten Einfälle!

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