Sonntag, 21. November 2010

Rettung für Lieblingsstücke 1 - Fliederfarbenes Shirt

Und nun endlich mal wieder zu textilien Dingen. Ich habe ein langärmeliges, hell fliederfarbenes Shirt aus reiner Baumwolle. Erste Bilder, die mich in diesem Shirt zeigen, stammen schon aus den frühen 90ern! Ich erinnere mich genau, dass ich damals zwei schnittgleiche Shirts im Doppelpack von einem heute nicht mehr existierenden Versandhaus bekam. Das eine war schwarz. Nach kurzer Zeit und wenigen Wäschen wurde es stumpf, rau im Griff und veränderte seine Form, wurde kürzer, dafür aber breiter und ich trug es nicht lange. Das fliederfarbene Shirt behielt seine Form, seinen Glanz und seine Geschmeidigkeit. Ich weiß nicht, was man Baumwolle dafür antun muss, aber das Shirt ist auch nach rund 20 Jahren noch angenehm auf der Haut und ich habe es in der Zwischenzeit viel getragen!
Klar, schick ist es nicht, mehr etwas für den Alltag und zum Arbeiten. Aber inzwischen waren die Ärmelbündchen so durchgescheuert, dass ich damit eigentlich nicht mehr vor die Tür gehen konnte. Hinzu kamen eine aufgeplatzte Ärmelnaht, erste Durchriebstellen auch am unteren Saum und ein vor Jahren unfachmännisch geflicktes Loch wenige Zentimeter über dem Saum.
Nach fast 20 Jahren hatte dieses Shirt aber auf jeden Fall etwas besseres verdient als die Altkleidersammlung. Also nahm ich mir dazu ein uraltes schwarzes T-Shirt als Stofflieferant über dessen Zustand ich lieber nichts sage. Bei dem T-Shirt hatte ich jedenfalls entschieden, dass es nicht mehr zu retten sei. Aber ich konnte daraus ohne Probleme Streifen schneiden, mit denen ich alle Säume breit eingefasst habe. Dann habe ich schmalere Streifen genommen und etwas oberhalb der Säume aufgenäht. Damit habe ich das alte, geflickte Loch verschwinden lassen. Damit es modisch "gewollt" aussieht, habe ich Streifen in der gleichen Breite auch noch an den Ärmeln aufgesetzt. Dann nur noch die geplatzte Naht geflickt und so hält das Shirt jetzt hoffentlich die nächsten 20 Jahre und vor die Tür gehen kann ich damit auch wieder ;-) An die Nähmaschine habe ich mich mit dem geliebten Stück noch nicht getraut, aber das Aufnähen der Streifen war mal wieder eine schöne und handliche Arbeit für die langen Zugfahrten und auch mit Hand rasch erledigt.


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