Freitag, 18. März 2011

Brillenetuis aus Resten: Retro-Look und Karo

Meine Mutter bat mich gestern Abend um zwei kleine Brillenetuis für ihre Lesenbrillen. Da die Brille recht schmal sind, sollten die Etuis auch etwas schmaler sein als herkömmliche, damit sie gut in die Jacken-Innentaschen passen. Oben sollten sie jeweils mit einem Druckknopf verschlossen werden. Stickereien oder andere Verzierungen wurden nicht für nötig befunden, also habe ich mir lieber viel Zeit genommen, in Mutters Stoffkiste nach dem geeigneten Stoff zu wühlen.
Und ich bin fündig geworden! Eine Schürze aus den 70ern wurde zum Stofflieferant. Es ist ein fester Baumwollstoff mit einem großen Muster auf violettem Grund. Auf die Schürze war aus dem selben Stoff eine Tasche aufgenäht, die genau die richtige Größe für das Etui hatte. Was mir so besonders ins Auge gesprungen ist, war die Oberkante der Tasche, die mit einem orangen Stoff und einer weißen Zackenlitze verziert war. Also habe ich die Tasche abgetrennt und in ein Etui umgewandelt. Für so kleine Teile die Nähmaschine anzuwerfen, Garn umzuspulen etc. war mir mal wieder zu viel, also habe ich lieber mit Hand genäht. Der Stoff war nicht genau rechteckig, aber ich finde gerade die schräge Linie, die sich auf der Vorderseite ergeben hat, nochmal besonders hübsch und ausgefallen. Meiner Mutter gefällt es auch und das ist ja die Hauptsache! Einen gebrauchten Druckknopf, der von einem alten Kleidungsstück abgetrennt wurde, eingenäht und nun kommt das Etui erstmal in die Waschmaschine, denn die Originalflecken aus den 70ern oder 80ern soll es ja nicht unbedingt behalten und ein bisschen staubig ist der Stoff auch.
Das zweite Etui sollte ganz anders werden. Hier fiel nach langer Überlegung die Wahl auf einem Hemdstoff. Meine Mutter hat für meinen Vater mal ein Hemd gekürzt. Da der Stoffrest die ehemalige Unterkante des Hemdes gewesen war, konnte ich hier sogar einige Nähte recyclen. Noch fertig innen versäubern, zusammennähen und den Druckknopf anbringen. Und damit war das zweite Etui während des gemeinsamen Fernsehabends mit meiner Mutter feritg geworden. Es hat zwar nicht den ausgefallenen Charme unseres Retro-Etuis, aber der Stoff ist schön weich und angenehm in der Hand, es rutscht bestimmt auch leicht in eine etwas engere Tasche.


Hm, wo ich mir das so anschaue und so einfach, wie das zu fertigen war, denke ich mir, das wäre doch ein prima Muttertags-Geschenk, denn sowas können bestimmt schon ziemlich kleine Kinder mit etwas Hilfe nähen. Und viele Mütter haben Brillen oder Lesebrillen...
Dann könnte man es noch mehr verzieren, z. B. bemalen oder besticken, wenn man nicht gerade so einen genialen Stoff aus den 70ern zur Hand hat.

3 Kommentare:

  1. "Einen gebrauchten Druckknopf..." - meinst Du die zum Aufnähen, oder hast Du einen genieteten Druckknopf mit etwas Stoff drumherum ausgeschnitten und dann appliziert (coole Recyclingmöglichkeit!)?

    Um das Etui noch zu polstern, könnte man ein Stück von einem alten Pulli o.ä. noch als 'Wattierung' verwenden ... ich habe vor kurzem statt Volumenvlies sogar das Innenleben meiner alten Bügelauflage verwendet ;-) ...

    AntwortenLöschen
  2. Wir haben Druckknöpfe zum Aufnähen dagehabt. Wenn man so einen genieteten mit Stoffrest drumrum appliziert, wäre es ja auch schöner, wenn man das sehen würde und nicht so versteckt innen in der Tasche.
    Über Polsterung hab ich mir auch Gedanken gemacht, hielt meine Mutter aber hier nicht für nötig. Aber vielleicht mach ich mir nach dem Vorbild mal ein Sonnenbrillen-Etui (ne normale Brille brauch ich ja - noch - nicht), das werd ich dann mit einem schönen weichen Stoff polstern. Ich hatte auch überlegt, das Etui überlappend zu arbeiten und auf der Außenseite zu verschließen, aber meine Mutter wollte ihre Etuis halt genau so :-)

    AntwortenLöschen
  3. Ja, diese Mütter wissen halt genau, was sie wollen ...

    Jetzt habe ich übrigens die genähten Behälter mit der Bügelauflage als 'Innenleben' im Blog gepostet!

    AntwortenLöschen