Montag, 14. November 2011

Schöner reparieren 4 - alte Jogging-Hose

Wie gesagt, ich habe auch einige Sachen für meine Eltern ausgebessert. Lustig fand ich die Geschichte mit der alten Jogging-Hose meines Vaters. Ein sehr ausgeleiertes und ausgebeultes Ding, noch aus Zeiten in denen er viel dicker war als heute und daher sicherlich immens bequem. Meine Mutter hätte die Hose aber gerne auf dem Müll gesehen, oder allenfalls noch als Lumpen für die Werkstatt.
Mein Vater hing aber sehr an der Hose und wollte, um sie zu retten, wenigstens eine kurze Hose daraus machen, die er im Sommer zu Hause und zur Gartenarbeit tragen wollte. Gesagt, getan und kurzer Hand abgeschnitten. Allerdings vielleicht ein bisschen zu spontan, denn nun waren die Hosenbeine alles andere als symmetrisch und meine Mutter wünschte die Hose noch viel mehr auf den Müll!
Das war der Moment als ich eingeschaltet wurde. Ich sollte die Hosenbeine auf gleiche Länge bringen und zumindest säumen. Als ich mir die Hose betrachtete, wurde mir aber klar, dass es damit nicht getan sein würde. Denn alle Nähte waren bereits leicht ausgerissen.
Ich entschied mich daher, die Hose nicht nur zu begradigen (was übrigens ziemlich schwierig war) und zu säumen, sondern alle Nähte nachzunähen, damit die Hose noch lange halten möge. Aber ich wollte auch noch etwas tun, um eine höhere Akzeptanz bei meiner Mutter zu erreichen. Ein bisschen Farbe könnte die dunkelgraue Hose vertragen, hab ich mir gedacht und ein bisschen Pepp!
Also wollte ich nicht einfach mit dünnem Nähgarn möglichst unauffällig nähen, sondern lieber mit dickem Faden arbeiten. Da meine Mutter nie gestickt hat, hat sie natürlich auch kein Stickgarn zu Hause. Aber eine große Farbauswahl an Stopfgarnen.
Ich wählte ein leuchtend blaues und säumte die Hosenbeine damit im Überwendlichstich und zwar symmetrisch aufeinanderzulaufend (also das rechte Hosenbein von links nach rechts, das andere umgekehrt). Ebenso verfuhr ich mit den Seitennähten, die ich außerdem ein bisschen zusammzog, damit die ausgerissenen Stellen nicht mehr sichtbar sind. Auch die angerissene Gesäßtasche knöpfte ich mir auf diese Weise vor.
Als letztes blieb noch die Mittelnaht. Die Optik sollte ja symmetrisch bleiben. Also habe ich den Hexenstich gewählt, um die Naht etwas zusammenzuziehen und durch das relativ dicke Stopfgarn zu verdecken.
Alles in allem war es mit dem dicken Garn nicht allzu viel Arbeit und schnell gemacht. Die Hose hält auf jeden Fall wieder einige Jahre und meine Mutter kann nun auch etwas besser damit leben!

2 Kommentare:

  1. ich hab grad so gelacht - meine mutter versucht auch immer, die lieblingsstuecke "loszuwerden" und mein vater unterlaeuft alle ihre bemuehungen:)) ich kanns verstehen, die lieblingssachen sind ja meist superbequem, wer will die schon wegtun?
    und zu den spueltuechern kannst du "laechlern" ja sagen, dass es leute gibt, die ihre sogar stricken - ich schaffe damit keine 6 an einem abend! aber seit ich sie selbst mache, will ich auf keinen fall mehr gekauftes "plastik"!
    und da blogger mich mal wieder nervt und meine kommentare sabotiert: noch nachtraeglich herzlichen glueckwunsch zum gehabten geburtstag:))

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  2. Nichts geht über die gute alte bequeme auch etwas gerissene gute alte Jogginghose, da stecken noch echte geile Gefühle drin !!!

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