Montag, 14. November 2011

Recycling-Mode: Ich war 14 Socken!

Im April hatte ich darüber berichtet, dass ich 9 Paar Arbeitsstrümpfe in grau und zwei Blautönen aufgedröselt habe. Das hatte 450 g Baumwollgarn ergeben und Ihr habt mir einige Vorschläge gemacht, was ich damit anfangen könnte.
Ich habe noch eine Weile gegrübelt und dann festgestellt, dass die Farben eigentlich doch ganz gut zu Jeans passen. Also habe ich das Garn so belassen (Färben will ich ja sowieso aus ökologischen Gründen nur noch selten) und mich dazu entschlossen einen Pullover zu häkeln.
Zu meinem Ansporn "moderne" Handarbeiten zu machen gehört es ja auch, dass ich mir Sachen auf den Leib "schneidern" (oder eben häkeln) möchte, weil es so wenig zu kaufen gibt, was mir wirklich gut passt. Außerdem interessiert es mich immer, ob es nicht noch andere Methoden gibt Kleidung herzustellen, als wie es die meisten Anleitungen in Handarbeitsheften vorgeben. Das Arbeiten mit Resten erfordert m.E. ein anderes Vorgehen, denn man kann das Material ja nicht nachkaufen. Also suche ich nach Wegen die es ermöglichen an verschiedenen Stellen aufzuhören, aber trotzdem ein tragbares Kleidungsstück zu haben. Außerdem mag ich es nicht beim Handarbeiten irgendwas zählen zu müssen. Da sind mir intuitive Lösungen lieber.

Nun zum Pulli. Benötigt habe ich Häkelnadeln in den Stärken 2,5, 3, 4,5 und 6. Die alles entscheidende Masche ist das halbe Stäbchen, nur hier und da kamen auch mal feste Maschen zum Einsatz.
Mein Wunsch war ein lockerer Pulli für die Übergangszeit, der sich gut in den Koffer knäulen lässt, weil ich ja viel mit dem Zug unterwegs bin. Er sollte mir gut passen und figurbetont sein, aber auch an den richtigen Stellen kaschieren (z. B. Oberarme). Für das Ergebnis bekommt Ihr schon mal einen Vorgucker :-)

Angefangen hat alles mit eienr Luftmaschenkette mit Nadelstärke 3 mit ungefähr 160 Maschen. Für das ganze Vorderteil habe ich immer die gleiche Maschenzahl beibehalten, aber durch Variation der Nadelstärke meiner Körperform angepasst. Die erste Reihe liegt oberhalb der Brust und wurde mit hellgrau gearbeitet. Daran habe ich nach oben mit Nadelstärke 2,5 und dunkelblau den Ausschnitt (und später die Träger) gerabeitet. Nach unten ging es erstmal eine Weile mit Stärke 3 weiter.
Ich hatte in Zeitschriften Pullis gesehen, die nach unten immer größere Nadeln verwendeten. Ich benutzte für die Brust Stärke 4,5, aber danach erstmal wieder Stärke 3, denn ich wollte ja ein figurbetontes Stück und nicht nur ein immer weiter werdendes Trapez. Für die Hüfte dann wieder Stärke 4,5 und schließlich 6. Am Anfang sah das Ganze also eher aus wie ein Top.

Für den unteren Abschluss habe ich mit Nadelsträke 3 und dunkelblauem Garn noch zwei Reihen als Einfassung gearbeitet. Dabei habe ich die Maschenzahl verdoppelt, also in der ersten dunkelblauen Reihe 2 Maschen in jede der vorhandenen Maschen gearbeitet.
Für einen schöneren, lockeren Abschluss, habe ich auf der Innenseite etwas oberhalb der Kante ebenfalls die Maschen verdoppelt, aber dieses Mal mit hellgrau und mit dieser doppelten Maschenzahl noch einige Reihen gearbeitet, dabei die Nadelstärke wieder schreittweise erhöht. Den Abschluss bildet auch hier wieder eine Kante aus zwei Reihen dunkelblau mit Stärke 3, jetzt in der vierfachen Maschenzahl der Ausgangsmaschen. Das bildet einen schönen Volant um die Hüfte.

Den Ausschnitt hatte ich kastenförmig gearbeitet, weil mir das gut steht und ich das schön finde. Ich mag aber auch V-Ausschnitte gern. Außerdem wollte ich erreichen, dass der Pullover aussieht, als hätte man noch einen Überwurf darüber. Lagen-Look sozusagen, nur dass es hier nicht beim Look geblieben ist, sondern um echte Lagen handelt!
Ich häkelte mit hellblau und Nadelstärke 2,5 den Ansatz des oberen Volants auf das "Top". Auf den Schultern folgt er der Kante der Träger, auf der Rückseite bildet er eine neue Kante für den Halsausschnitt, vorne formt er ein tief herabgezogenes V. Das hat noch einen anderen Grund: Durch die Verwendung größerer Nadelstärken bei dünnem Garn, werden die Maschen natürlich luftig-transparent. Ich wollte gerne, dass der Volant eine zweite Lage über der Brust bildet und diese zusätzlich bedeckt, damit der Pullover auch ohne ein zusätzliches Top darunter tragbar wird.
Beim Volant das gleiche Vorgehen: immer größere Nadelstärken und am Schluss eine Einfassung mit Stärke 3 und doppelter Maschenzahl. Allerdings habe ich hier zusätzlich Zunahmen in jeder Runde gearbeitet, um ausgeprägte Ecken zu erhalten, nämlich in der Spitze des V (+2 pro Runde), sowie auf beiden Seiten vorn (je +1 pro Runde) und hinter der Schulter (je +2 pro Runde).

Die Ärmel habe ich nicht oben an der Schulter angesetzt sondern ziemlich weit unten. Dazu habe ich zunächst ein Band aus festen Maschen gearbeitet, das etwa am unteren Ende der Träger ansetzt. Daran hängt der Ärmel. Auch dieser beginnt in Nadelstärke 2,5 und wird bei gleichbleibender Maschenzahl immer weiter. Er endet mit einer Einfassung in Stärke 3 mit doppelter Maschenzahl. Durch das Einhängen mit dem Band ist der Ärmel in der Achsel offen, was ich persönlich als sehr angenehm empfinde.


Zuletzt habe ich noch den zweiten Volant eingefügt. Er verläuft etwa gerade, hat aber mittig über dem Ärmel eine durch Zunahmen ausgeprägte Spitze, die genau versetzt zu den Spitzen des ersten Volants ist. Dadurch wird die obere Kante des Ärmels verdeckt und er sorgt zusätzlich für Volumen und den Lagen-Look. Anders als bei anderen Kleidungsstücken mit Lagen-Look, ist aber keine durchgehende Lage unter den Volants, sondern es sind echte Lagen, mit denen ich auch jemandem die kalte Schulter zeigen könnte :-)

Das bedingt verschiedene Öffnungden, die man beim Anziehen des Kleidungsstücks berücksichtigen muss, damit Kopf und Arme an den richtigen Stellen heraus kommen. Dies empfinde ich aber nicht als Nachteil, sondern es ist eigentlich schön, wenn man ein Kleidungsstück beim Anziehen auch mal beachten muss.

Bin ich aber erstmal drin, ist der Pulli einfach nur toll. Er sitzt wie angegossen und ist super bequem. Die 10 Jahre getragenen Socken haben so locker verarbeitet ein herrlich anschmiegsames Kleidugnsstück ergeben. Wenn ich daran denke, wie steif und hart die doppeltem Faden gestrickten Strümpfe inzwischen waren...

Der Pulli wiegt jetzt etwa 335 g, hat also 7 Paar Strümpfe bedurft, ich habe noch etwas Garn übrig. Für mich war es eine tolle Erfahrung daran zu arbeiten und meine Ideen völlig frei umzusetzen, ohne dass ich dafür erst viel Geld im Garngeschäft hätte lassen müssen oder mich mit Maschenzählen hätte abmühen müssen, um eine Anleitung zu verfolgen. Zumal es eine Anleitung für diesen Pulli sowieso noch nicht gab :-)

Schöner reparieren 5 - zusammengesetztes Shirt

Aber nicht nur mein Vater bekam reparierte Sachen, auch für meine Mutter habe ich genäht und gestickt. Sie hat ein altes Shirt, das sie bislang sehr oft und gerne getragen hat. Es besteht aus einem dickeren, pullunderartigen Teil, in den aus sehr dünnem Stoff Ärmel und ein Kragen eingesetzt sind. Der dünnere Stoff ist allerdings so dünn, dass er inzwischen an den Kanten, besonders am Kragen, anfängt sich aufzulösen.
Meine Mutter wollte mir das Shirt daraufhin für meine Stoffvorräte geben, aber ich fand, dass es noch zu retten sei. Allerdings sind die Materialien bereits sehr unterschiedlich und da der dünne Stoff auch noch mehrfarbig gestreift ist, war es undenkbar, noch einen dritten Stoff zu integrieren.
Eine Möglichkeit wäre es sicher gewesen, die beiden Randnähte des Kragens aufzutrennen, den Stoff weiter einzuschlagen und den Kragen wieder zu säumen.
Das wäre eine ziemlich fummlige Arbeit gewesen, auf die ich wenig Lust hatte. Zumal ich finde das Kleidung, wenn ich schon Arbeit reinstecke, hinterher auch schöner sein darf als vorher!
Ich entschied mich für eine Einfassung des Kragens und auch der Ärmel, damit es "gewollt" aussieht.
Dafür Schnitt ich den Saum ab. Nach Entfernen der Naht lieferte das genau genügend Stoff, um Kragen und Ärmel damit einzufassen. Zu meiner Freude ging das fast genau auf.

Den Saum habe ich zweimal eng nach innen umgeschlagen und festgenäht. Ich finde ihn eigentlich schöner als vorher, weil anstelle einer massiven Naht nun eine fast unsichtbare getreten ist (der Schlitz ist noch original, ich habe wirklich nur die unteren Kanten bearbeitet).

Um den Übergang von Einfassung zu Stoff noch etwas schöner zu gestalten und dem Kleidungsstück das gewisse Etwas zu verleihen, habe ich auf die Übergangsstelle noch eine kleine Linie gestickt. Dazu kam mal wieder Stopfgarn zum Einsatz. Ich fand ein schönes Waldgrün, das eine Farbe aus dem Stoff angenehm aufgreift.

Für den Stich wollte ich mal was neues probieren und habe deshalb in einem amerikanischen Stickbuch geblättert. Letztlich habe ich mich für den "coral stitch" entschieden (kenne ihn nicht aus deutschen Büchern, nehme aber an, dass er hier auch Korallenstich heißt?). Man macht dabei in regelmäßigen Abständen kleine Knötchen. Optisch unterschiedet er sich aber vom Schlingstich nur wenig, ist dann wohl Geschmackssache. Haltbat ist er jedenfalls und kann sich durch die Knötchen nicht verziehen.
Dieses Stück war dann schon mal wieder einen ganzen Tag Arbeit (die meiste Zeit in verschiedenen Verkehrsmitteln...). Aber wieder konnte ein Kleidungsstück gerettet und verschönert werden!

Schöner reparieren 4 - alte Jogging-Hose

Wie gesagt, ich habe auch einige Sachen für meine Eltern ausgebessert. Lustig fand ich die Geschichte mit der alten Jogging-Hose meines Vaters. Ein sehr ausgeleiertes und ausgebeultes Ding, noch aus Zeiten in denen er viel dicker war als heute und daher sicherlich immens bequem. Meine Mutter hätte die Hose aber gerne auf dem Müll gesehen, oder allenfalls noch als Lumpen für die Werkstatt.
Mein Vater hing aber sehr an der Hose und wollte, um sie zu retten, wenigstens eine kurze Hose daraus machen, die er im Sommer zu Hause und zur Gartenarbeit tragen wollte. Gesagt, getan und kurzer Hand abgeschnitten. Allerdings vielleicht ein bisschen zu spontan, denn nun waren die Hosenbeine alles andere als symmetrisch und meine Mutter wünschte die Hose noch viel mehr auf den Müll!
Das war der Moment als ich eingeschaltet wurde. Ich sollte die Hosenbeine auf gleiche Länge bringen und zumindest säumen. Als ich mir die Hose betrachtete, wurde mir aber klar, dass es damit nicht getan sein würde. Denn alle Nähte waren bereits leicht ausgerissen.
Ich entschied mich daher, die Hose nicht nur zu begradigen (was übrigens ziemlich schwierig war) und zu säumen, sondern alle Nähte nachzunähen, damit die Hose noch lange halten möge. Aber ich wollte auch noch etwas tun, um eine höhere Akzeptanz bei meiner Mutter zu erreichen. Ein bisschen Farbe könnte die dunkelgraue Hose vertragen, hab ich mir gedacht und ein bisschen Pepp!
Also wollte ich nicht einfach mit dünnem Nähgarn möglichst unauffällig nähen, sondern lieber mit dickem Faden arbeiten. Da meine Mutter nie gestickt hat, hat sie natürlich auch kein Stickgarn zu Hause. Aber eine große Farbauswahl an Stopfgarnen.
Ich wählte ein leuchtend blaues und säumte die Hosenbeine damit im Überwendlichstich und zwar symmetrisch aufeinanderzulaufend (also das rechte Hosenbein von links nach rechts, das andere umgekehrt). Ebenso verfuhr ich mit den Seitennähten, die ich außerdem ein bisschen zusammzog, damit die ausgerissenen Stellen nicht mehr sichtbar sind. Auch die angerissene Gesäßtasche knöpfte ich mir auf diese Weise vor.
Als letztes blieb noch die Mittelnaht. Die Optik sollte ja symmetrisch bleiben. Also habe ich den Hexenstich gewählt, um die Naht etwas zusammenzuziehen und durch das relativ dicke Stopfgarn zu verdecken.
Alles in allem war es mit dem dicken Garn nicht allzu viel Arbeit und schnell gemacht. Die Hose hält auf jeden Fall wieder einige Jahre und meine Mutter kann nun auch etwas besser damit leben!

Schöner Reparieren 3 - blauer Pulli und anderes

In den letzten Wochen habe ich weiterhin sehr viel repariert, für mich, meinen Mann und meine Eltern. Meist aufgeplatzte Nähte. Für meinen Vater habe ich außerdem zwei schwarze Hosen gekürzt, nichts besonderes und daher auch nicht fotografiert.
Aber auch eines meiner ersten Häkelwerke, das ich erst im Dezember 2010 angefertigt hatte, musste ich bereits einer reparatur unterziehen. Der blaue quergehäkelte Pulli hatte nämlich bereits ein Loch, weil ich mit den relativ groben Maschen an einer Türklinke hängen geblieben war. Das hat mich natürlich riesig geärgert! Und das Frust-Objekt lag einige Monate zusammengerollt in einer Ecke. Aber rechtzeitig vor der kalten Jahreszeit hab ich mir den Schaden aus der Nähe angeschaut, der sich wie so oft als gar nicht so groß erwiesen hat. Mit einer Filznadel konnte ich es schnell reparieren.
Die Gelegenheit habe ich allerdings genutzt, um aus einem kleinen Restknäuel des selben Garns, auch noch eine Einfassung zu häkeln. Der Pulli war ja wie gesagt eines meiner ersten Werke. Aber Frau lernt ja dazu und bildet sich durch Lektüre weiter!

In der Zwischenzeit musste ich einsehen, dass eine Einfassung aus festen Maschen an den Kanten durchaus Vorteile hat. An der vorderen Mitte des Ausschnitts hatten sich die Maschen so nämlich ein bisschen komisch verzogen. Das Restknäuel reichte gerade für Halsausschnitt und Saum. Nun ist der Pulli nicht nur repariert, sondern auch noch stabiler und besser als vorher.
Und er wird schon wieder eifrig getragen, immer mit großem Bogen um alle Türklinken herum :-)

Spültücher

Im Juli hatte ich hier darüber berichtet, dass Spülschwämme (und natürlich ähnliche Produkte wie Schwammtücher etc.) aus Erdöl hergestellt werden. Als Sofort-Anregung habe ich Euch noch den Link zu den gestrickten Spültüchern einer anderen Bloggerin gezeigt, aber natürlich musste auch für mich selbst eine Lösung her!
Die eine Maßnahme sind robuste Topfbürsten aus Holz mit Naturborsten, die wir ohnehin schon seit längerer Zeit benutzen. Die andere sind neue Spüllappen, die ich aus einem alten Geschirrhandtuch genäht habe.
Dieses war sogar noch relativ ansehnlich, aber oft werden Geschirrhandtücher ja mit der Zeit etwas fleckig, so dass man sie vielleicht nicht mehr unbedingt offen in der Küche hängen haben möchte. Aber als Spültuch taugen sie sicher noch.
Dieses Tuch ist aus Baumwolle und die neuen Spüllappen daher sehr schön griffig.

Zwar wurde ich von einigen Freundinnen zunächst dafür belächelt, dass ich einen Abend lang Spüllappen gesäumt habe. Aber ich möchte ja auch, dass diese Dinger keine sofort-Wegwerfartikel mehr sind, sondern viele Gänge in der Waschmaschine überdauern. Also werden sie natürlich ordentlich verarbeitet.
Ich denke, im Verlauf des Abends konnte ich einen Denkprozess anstoßen über die Menge an Erdöl für die Herstellung und den durch Spülschwämme, Schwammtücher (und ihre Verpackungen) verursachten Müllberg.
Ein nett mit Freundinnen verplauderter Abend erbrachte sechs Spültücher aus einem alten Geschirrhandtuch. Ich denke, die sollten locker ein Jahr lang reichen. In meinen Augen war das mal wieder gut angelegte Zeit!

Schnüffelchips und Altkleider-Lüge

Nun fange ich mit der Dokumentation an. Und da möchte ich nicht nur die Dinge, die meine Hände beschäftigt haben, aufschreiben, sondern auch die, die meinen Kopf beschäftigt haben.
Und das geht hier los mit dem Thema: Schnüffelchips in der Kleidung.
Das Thema ist für manche sicher nicht neu, aber mir war es in diesem Ausmaß so nicht klar, was da geht, mit versteckt in der Kleidung eingenähten Chips, die auf mehrere Meter Entfernung ausgelesen werden können, ohne dass ich das merke oder dem Zustimmen muss. Sie werden beim Kauf weder deaktiviert noch entfernt. Einen ganz interessanten Einblick in die Thematik, kann man hier gewinnen.
Der Beitrag ist vom 1.4., aber trotzdem kein April-Scherz - leider! Und inzwischen habe ich von weiteren Modemarken gehört, die sich angeschlossen haben.
Nun hatte ich mir ja schon länger keine neue Kleidung gekauft, aber zum Geburtstag wollte ich mir mal was leisten. Fündig geworden bin ich im Second-Hand-Laden des Bonner Behinderten-Projektes Schrankenlos. Eigentlich hielten wir Ausschau nach einem kleinen Schränkchen, denn dort werden alte Möbel aufgepeppt und interessante Regale aus Euro-Paletten gebaut etc. Wir haben leider kein passendes Möbel gefunden, dafür passte dieser Strickmantel mit Webpelzkragen sofort!

Ich bin froh, den noch rechtzeitig vor dem Winter gefunden zu haben, weil er Po und Oberschenkel so schön wärmt. Und weiterhin bin ich froh, dass mich inzwischen über 10 Kilo von den August-Fotos trennen. Aber dazu in einem anderen Beitrag mehr.

Der Strickmantel jedenfalls scheint frei von Schnüffelchips zu sein und als second-hand-Ware trag ich ihn auch gerne und mit gutem Gewissen.
Denn es ging mir in der Vergangenheit so wie vielleicht vielen von Euch auch: Ich dachte, eine Kleiderspende in einen Altkleider-Container sei ein gutes Werk. Ich hatte zwar schon Gerüchte darüber gehört, dass dubiose Firmen Geld mit den Altkleidern verdienen würden. Deshalb waren meine Altkleider in den letzten Jahren, bevor ich angefangen habe alles selbst weiter zu verwerten, auch eher an caritative Läden gegangen, die die Kleider vor Ort in Deutschland weiterverarbeiten. Aber in der Vergangenheit landete auch schon so manches im Container.
Das tatsächliche Ausmaß des Altkleiderhandels hätte ich allerdings nicht erwartet! Und auch nicht, dass der Schuss so gewaltig nach hinten los geht und eine Altkleider-Spende Bedürftigen nicht hilft, sondern im Gegenteil die lokale Textilindustrie in Afrika zerstört hat!
Der ndr berichtete kürzlich darüber. Ich kann nur dringend empfehlen sich das anzusehen und möglichst viele Menschen darüber zu informieren, was ihre gut gemeinten Spenden anrichten!!!

Happy Birthday to me (and my blog)!

Der Oktober ist Gerburtstagszeit, nicht nur ich bin mal wieder älter geworden, sondern auch mein Blog existiert nun schon ein ganzes Jahr! Ich habe in den letzten Monaten oft an Euch gedacht, aber seit August mal wieder mit soviel Elan in verschiedenen Projekten gesteckt, dass ich es einfach nicht hierher geschafft habe. Nun versuche ich nach und nach wieder mit der Dokumentation hinterher zu kommen.

Meinen Geburtstag haben wir an der Nordsee verbracht. Eigentlich wollten wir ihn IN der Nordsee verbringen, auf der Insel Neuwerk nämlich. Ich bin ja ein großer Insel-Fan (habe auch einige Zeit auf Helgoland gelebt). Aber leider machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Es war Sturm und die Wattwagen konnten nicht fahren. So mussten wir uns schnell eine Ferienwohnung auf dem Festland suchen.
Ich mag Sturm am Meer und Sam fand es einfach nur super. Wir wohnten dicht an einem Kiefern-Mischwald, wo er sich "Stöckchen" in seiner bevorzugten Größe suchen und herumschleppen konnte. Am liebsten war er aber am Strand. Sooooo viel Sand, der umgebuddelt werden muss! Sam war kaum dort wegzubekommen.

Leider humpelte er nach den anstrengenden Buddel-Aktionen am Strand, wie auch zuvor schon das ein oder andere Mal nach dem Toben mit anderen Hunden. Wir ließen ihn deshalb beim Tierarzt untersuchen und röntgen. Leider hat der alte Herr im rechten Vorderlauf bereits ganz erheblich Arthrose und auch sonst noch das eine oder andere Wehwehchen. Dementsprechend müssen wir darauf achten ihn nicht zu überlasten. Zum Glück braucht er bisher noch keine Schmerzmittel, da das Humpeln stets sehr schnell wieder verschwindet, sondern nur einen Zusatz im Futter, den er ohnehin schon seit einigen Monaten bekommt.
Bisher ist es ein fröhlicher Hund, der gerne und ausgelassen mit anderen Hunden herumtollt und sehr lauffreudig ist. Wir hoffen, dass wir ihm das noch möglichst lange erhalten können!