Montag, 4. April 2011

Materialrückgewinnung - "Ich war eine Socke"

Genaugenommen: 18 Socken. Da ich ja nun mein Sortiment an handgestrickten Socken geflickt und drei neue paar gearbeitet habe, konnte ich alte Strümpfe ausmustern, die ich wirklich nicht mehr tragen wollte. 9 Paar Arbeitsstrümpfe aus Baumwolle mit Fragmenten von Gummibündchen wurden zuerst aussortiert.
Die einstigen Kniestrümpfe gingen längst nur noch bis zur Mitte der Wade und haben ihre besten Jahre längst hinter sich.
Über Wochen habe ich mir immer welche mit auf die Zugfahrten genommen, um sie abzuwickeln. Ferse und Spitze waren mit Elastikfaden verstärkt, aber insgesamt schon sehr porös, das Garn ist hier oft gerissen. Ich habe daher Spitzen und Fersen rausgeschnitten und nur die wirklich noch brauchbaren Teile aufgedröselt.
Das Garn ist Baumwolle, dreifädig. 4 Paar waren hellgrau, 3 Paar dunkelblau, 2 Paar hellgrau.
Nun habe ich alles in allem ca. 450 g Baumwollgarn. Aber was mach ich jetzt damit? Die Farben sind ja nicht eben prickelnd. Trotzdem gibt es sooooo viele Möglichkeiten!
Man kann es einfädig oder dreifädig verarbeiten, pur oder als Beilaufgarn mit einem anderen. Mann kann damit Sticken, Stricken, Häkeln, Nadelbinden oder Weben. Es könnte was nützliches für den Haushalt werden - Wischtücher oder Mob - oder was zum Anziehen. Ich kann die Farben so lassen, es mit Pflanzen oder synthetisch färben, vor oder nach dem Verarbeiten oder mit Stoffmalfarbe nach dem Verarbeiten bemalen. Ich könnte...


Viele Ideen kreisen in meinem Kopf, aber eine Entscheidung konnte ich noch nicht treffen. Was würdet Ihr tun mit 450 g Baumwolle in diesen lebensbejahenden Farben?

Türstopper mit Maus

Nachdem ich im Blog der "Wollwerkerin" Susanne den wunderschönen Türstopper gesehen hatte, hat mich diese Idee nicht mehr losgelassen. Und da sie nichts dagegen hatte, dass ich die Idee auch benutze, habe ich mir einen großen Kiesel gesucht und ebenfalls einen Türstopper gearbeitet.
Damit er auch nach dem Umfilzen noch schön "kieselig" aussieht, habe ich Wolle vom rauwolligen Pommernschaf gewählt, die die passende grau melierte Farbe mitgebracht hat. Wie üblich bei mir, habe ich mit der rohen Wolle gearbeitet, nur gewaschen, aber nicht gekämmt oder kardiert. Lediglich mit den Fingern ein bisschen aufgelockert. Ich habe die Wolle um den Stein gewickelt und abwechselnd nass und mit der Nadel gefilzt. Nassfilzen ist wirklich nicht mein Ding. Ich mag es einfach nicht mit den Fingern im warmen Seifenwasser zu sein. Aber in der Mischung ging es.



Danach habe ich in der Flocke moosgrün gefärbte Walliser Schwarznasen-Wolle genommen und ein Moospolster auf den Stein gefilzt. Denn die Überlegung, was wohl auf dem Stein sitzen könnte, war schnell abgeschlossen. Eine Maus natürlich! Schließlich sind wir ja jetzt Mäuse-Eltern :-) Und damit sich die Maus farblich vom Stein abhebt, musste ein bisschen was Grünes dazwischen.
Für den Körper der Maus habe ich eine Flocke vom Pommernschaf rausgesucht, die relativ hell und einfarbig war. Schwanz und Ohren sind aus einer dunkleren Flocke vom Guteschaf aus Gotland entstanden. Und zu guter Letzt kamen dann noch die Augen dazu aus Wolle vom Steinschaf, die ich schon für den Schal für meinen Mann verwendet hatte. Alles schön mit der Nadel zusammengefilzt und nun steht der Mäusestein hinter unserer Eingangstüre.



Darüber hängt übrigens ein ulkiges Poster von Maurizio Cattelan, der mir unter allen zeitgenössischen Künstlern der liebste ist. Es zeigt einen Esel, der frontal hinter einer Eiche steht. Man sieht das Gesicht des Esels nicht, aber rechts und links vom Stamm kann man den Bauch und die Ohren des Esels sehen. Eingerahmt ist die Szene von leuchtenden Rapsfeldern und etwas Grün. Ein wunderschönes Bild, das mich immer wieder zum Schmunzeln bringt. Ich finde es passt gut mit dem Türstopper zusammen.

Allerlei Kleinigkeiten

Stellt Euch vor, unser Internet war nun für einige Zeit kaputt! Welch ungewohntes Gefühl... Und irgendwie auch entspannend. In einem unserer Hobbys gibt es derzeit Krach und Streit, aber wir hatten ein paar schöne, entspannte Tage und haben uns gar nicht weiter aufgeregt, weil wir die Sache auch nicht näher verfolgt haben. Wäre mit Internet bestimmt anders gewesen. Aber auch was Lustiges haben wir deswegen gemacht. Wir haben nämlich vor ein paar Wochen angefangen eine bestimmte Serie (ich werd sie nicht nennen, sonst haltet Ihr mich alle für bekloppt) online zu schauen. Die Serien sind ja nach der Ausstrahlung im TV für eine Woche kostenlos im Internet zu sehen. Da aber unser Internet zu Hause nicht ging, haben wir uns zweimal mit dem Laptop ins Auto auf den MacDonalds-Parkplatz gestellt, weil es da einen kostenlosen WLAN-Zugang gibt. So ein bisschen wie Autokino :-) Wir haben es uns aber verkniffen dort auch unsere Mails anzuschauen etc. Wir wollten uns nicht die Laune verderben und unter Stress setzen.

Gleich nach dem Einzug im Herbst habe ich auf dem Balkon einen Nistkasten aufgehängt. Ganz direkt am Haus neben dem Küchenfenster. Verschiedene Vögel haben ihn schon im Winter erkundet und jetzt sind die Blaumeisen fleißig beim Einziehen. Wie schön, ich hoffe es wird eine erfolgreiche Brut und wir können sie gut beobachten! Ich habe früher auch Meisen beringt, die Eier vermessen und die Küken täglich gewogen und kenne jedes Altersstadium genau. Es ist erstaunlich, wie gut die Altvögel damals die tägliche Kontrolle ihrer Brut über sich ergehen lassen haben. Naja, aber diese dürfen ungestört bleiben und werden keine Wissenschaftler-Meisen :-)

In den letzten Wochen habe ich hauptsächlich Kleinigkeiten erledigt, über die es sich nicht wirklich zu berichten lohnt, oder es sind Großprojekte, die noch lange dauern. Natürlich stand die Osterdeko ganz oben. Einerseits bei uns im Haus, andererseits bei meinen Eltern. Meine Mutter hat krankheitsbedingt nicht viel Gefühl in den Fingerspitzen und kann daher nichts Filigranes machen. Und mein Vater macht zwar auf absolut liebenswerte Art ganz viel in Haushalt und Garten, aber Deko ist halt doch eher Frauensache! Daher hab ich also auch bei meinen Eltern in diesem Jahr den Osterstrauß geschmückt.

Bei uns vor dem Haus grüßen diese zwei kleinen Schreihälse zwischen Ranunkeln und Primeln jeden der ins Haus geht.



Und für meine Mutter habe ich auch noch einen Birkenkranz gefertigt. Die Zweige haben schon etwas länger auf der Wiese gelegen und waren daher etwas ausgetrocknet, so dass man ein wenig vorsichtiger arbeiten musste. Im Prinzip ging es aber genauso gut wie bei dem ersten. Mein Basiskranz wurde inzwischen um hölzerne Schmetterlinge ergänzt. Auf dem Kranz für meine Mutter haben zunächst mal Wollfinken aus Bommeln mit Filzschwanz platz genommen, inzwischen sind oben drauf weitere Vögel gelandet.



Der Vesuvpullunder hat noch eine Kordel bekommen, damit ich ihn etwas mehr auf Taille bringen kann.
Der Kirschbaum im Garten steht in voller Blüte! Am Samstag haben mein Mann und ich uns mal einen gemütlichen Tag machen und bei dem tollen Frühlingswetter einfach mal im Garten sitzen und die Kirschblüte genießen können.
Ansonsten habe ich das alte Fahrrad meiner verstorbenen Oma bekommen, und bin heute sogar mit dem Rad zur Arbeit gefahren. Es geht endlich dem Winterspeck zu Leibe und es wird auch dringend Zeit, dass ich mal wieder ein bisschen mehr in Form komme! Zur Zeit bin ich immer so furchtbar schnell außer Atem.

Achja, das wollte ich noch erzählen, auch wenn es noch kein Bild dazu gibt. Am Sonntag war ich bei der lieben Freundin, die mir die Grundbegriffe des Strickens vor Weihnachten beigebracht hat. Nachdem ich ja nun schon ganz erfolgreich einige Stricksachen gefertigt habe, hat sie mir nun Patent- und Halbpatent-Stricken beigebracht. Das war erstmal eine harte Nuss, weil sie ja den Faden rechts führt und ich links und es deshalb irgendwie überhaupt nicht passte. Aber irgendwann ist der Knoten geplatzt und es hat geklappt. Außerdem hat sie mir noch ein Buch über das Sockenstricken mit der Bumerang-Ferse mitgegeben. Mal schauen, ob ich mich irgendwann mal wieder an Socken mache und das ausprobiere.